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Kretzschmer, Johann Hermann (1811-1890),,

Kretzschmer, Johann Hermann (1811-1890)

Kretzschmer, Hermann (Johann H.), Genre-, Orient- u. Kriegsmaler und Radierer, geb. 28.10.1811 in Anklam (Pommern), † 5.2.1890 in Berlin. War 1829/31 Schüler von K. W. Wach an der Berl. Akad., deren Ausstellungen er 1830 bereits mit einer eigenen Komposition, Herodias mit dem Haupte des Johannes, und einem Selbstbildnis beschickte. 1831 ging er zu W. v. Schadow an die Düsseldorfer Akad., wo er sich als einer der ersten Düsseldorfereiner literarisch inspirierten, poetisch verklärenden Genremalerei zuwandte (beeinflußt offenbar von E. Steinbrück u. Th. Hildebrandt). Werke wie: Alter Krieger mit seinem Enkel, der sich auf der großen Trommel versucht, 1831 (Schloß Wolfsburg, Kreis Gardelegen), Rotkäppchen, 1833 (lithogr. als Prämienblatt des Rhein.-Westf. Kunstvereins 1832/33), Aschenbrödel (lith. v. E. Lange), Käthchen von Heilbronn, 1834 (Privatbes. Bonn, cf. Kat. Gr. Kunstausst. Düsseldorf 1925, p. 75) u. a. fanden den Beifall der Zeitgenossen. Der Verkehr mit Freiligrath weckte in K. die Reiselust. 1837/39 weilte er in Italien (Rom, Neapel, Sizilien). Malte für das Album des Deutschen Künstlervereins in Rom das Aquarellbildnis des Malers Ignaz Schmitt. 1839 Reise nach Griechenland. In Athen erhielt er den Auftrag, die Königin Amalie zu porträtieren. Das Bildnis begeisterte den gleichzeitig in Athen weilenden Geibel zu dem K. gewidmeten Gedicht „Die Rose von Athen“. Von Griechenland ging K. nach Konstantinopel, wo Sultan Abd ul-Medschid sich von ihm malen ließ. Der Umstand, daß dieses Porträt das erste Bildnis des Sultans war – der Koran verbietet den Gläubigen, sich porträtieren zu lassen – machte es populär; Fr. Jentzen übertrug es auf Stein u. Friedrich Wilhelm IV. bestellte eine Kopie für das Berliner Schloß. Die Weiterreise führte K. durch Kleinasien nach Ägypten. In Kairo porträtierte er den Vizekönig Mehemed Ali und die Mitglieder seiner Familie und trat dann eine an Abenteuern reiche Nilreise an, die ihn bis zum 1. Katarakt führte, von wo aus er Abstecher in die Libysche Wüste und nach Nubien unternahm. 1842 kehrte er mit einer Sammlung von seltenen Waffen, Trachten u. a. ethnographisch interessanten Gegenständen und einem reichen Schatz an Skizzen nach Düsseldorf zurück und beschickte als erster deutscher Schilderer des von den Franzosen längst künstlerisch entdeckten Orients die Ausstellungen der nächsten Jahre mit teils dramatisch, teils humorvoll aufgefaßten Orientschilderungen, von denen „Samum in der Wüste“ (ehem. im Mus. zu Leipzig, cf. Kat. 1887; kleinere Wiederholung im Mus. zu Hannover, cf. Kat. 1905), „Frühstück in der Wüste“ (in großherzogl. oldenburg. Besitz, cf. Verz. der zum Fideikommiß gehör. Kunstwerke etc., 1912) u. „Unfreiwillige Einschiffung“ (Schloß Babelsberg) besonders bekannt wurden. Auch zeichnete er die Illustrationen zu den Prachtwerken der Kaukasusreise des Prinzen Albrecht, der Indienreise des Prinzen Waldemar (Berl. 1855) u. der Afrikareise des Freih. v. Barnim (Berl. 1863). 1845 siedelte K. nach Berlin über. Ende der 40er Jahre weilte er in England zwecks Ausführung von Porträtaufträgen u. Anfertigung von Bildnisstudien zu dem vom König v. Preußen für das Berliner Schloß bestellten, 1850 vollendeten Bilde: Prinz Waldemar v. Preußen in der Schlacht von Ferozeshéh, Indien. In der Folge wandte sich K. auch Schilderungen aus der brandenburg. Geschichte zu : Landung des Großen Kurfürsten auf Rügen (1862 auf der Berl. Akad.Ausst. mit der gold. Med. ausgezeichnet; 1906 in Berl. Privatbes., cf. Kat. der Gr. Kunstausst. Berlin 1906, retrosp. Abt.), Der Große Kurfürst nach der Schlacht bei Tilsit (Palais Kaiser Wilhelms I. in Berlin), die beiden „Seydlitzbilder“ im Marmorpalais bei Potsdam (Wiederholung des einen im Mus. zu Schwerin, cf. Kat. 1890), malte Schlachtendarstell. aus den Feldzügen von 1864 u. 1886, die er bei den Stäben des Prinzen Friedr. Karl bzw. des Prinzen Albrecht v. Preußen mitmachte (Szenen aus den Kämpfen um die Düppeler Schanzen, Episode aus der Schlacht bei Königgrätz), vor allem aber wieder Genrebilder (besonders Kinderszenen humoristischen Inhalts): Die ersten Hosen (gest. v. J. Franck), Die Geduldprobe (2 mal gest., v. H. Stange u. P. Habelmann), Heimfahrt aus der Schule im Spreewald (Stadtmus. Danzig) usw. Daneben entstanden zahlreiche Porträts, von denen ein Bildnis seiner Gattin und seine Pastell-Kinderbildnisse als besonders reizvoll gerühmt werden. Als Radierer ist K. vertreten in Rob. Reinicks „Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde“, Düsseld. 1838 (Aus dem Leben eines Kindes; Ammonium von Freiligrath), u. in „Lieder u. Bilder“ (Fortsetzung des vor.), Düsseld. 1842. Auf Stein zeichnete er ein Wielmungsbl.: Dem alten Kunstverein [Düsseld.] u. seinenGasten zur 49. Jahresfeier (1878). Viele Gemälde K.s wurden durch Lithogr. oderStichreprod. verbreitet (cf. Oeuvreverz. bei Boetticher). Noch zu erwähnen sind ein Aquarellalbum zur Erinnerung an den Besuch der Königin Viktoria von England am Rhein, 1845 (vom König von Preußen in Auftrag gegeben), 2 Zeichnungen (Die Auswanderer, 1835; Theaterzettel zu einem Lustspiel Geibels, „Die Seelenwanderung“, 1847) in der Berl. Nat.-Gal. (Kat. d. Handzeichn. 1902), Zeichnungen, Aquarelle, Sepiamalereien (Motive von Capri 11840], Tempel in Athen u. Corinth 118391, in Theben u. Luxor (18391) im Stadtmus. in Danzig, das Ölbild „Vanity“ im Mus. zu Brooklyn (Kat. 1910) u. mehrere Porträts in Privatbes. in Elberfeld

Baccusknabe

Baccus

Kohle, verso alte Sammlerbezeichnung
charcoal, verso old collectors note

(Nähere Erklärungen zu graphischen Techniken s. Leiste links)
(More about graphic-techniques see left column))


Enstehungszeit / time of origin: ca. 1835
Größe/size (in cm.) ca.:56x33

 

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